Disruptive Geschäftsmodelle - Chancen und Risiken für die deutsche und bayerische Wirtschaft
Online Event über disruptive Technologien, Geschäftsmodelle und deren Auswirkungen auf Deutschland als Innovationsstandort.



Disruptive Geschäftsmodelle
Online Event am 8. Juli 2021
Viele potenziell disruptive Technologien und Geschäftsmodelle stehen in den Startlöchern. Sie verändern Märkte und Gesellschaften - auch in Deutschland und Bayern. Im letzten Jahrhundert war Deutschland meist vorne mit dabei, vor allem getrieben durch den Maschinenbau und natürlich dem Automobil. Deutschland hatte in dieser Phase bezüglich disruptiver Impulse in etwa die Bedeutung, die die USA heute einnehmen.
Video
Zentrale Fragestellungen
- Hat Deutschland die Fähigkeit verloren, disruptive Unternehmen hervorzubringen?
- Welche Länder setzen die richtigen Rahmenbedingungen, um disruptive Firmen erfolgreich zu fördern?
- Welche Geschäftsmodelle sind global im Kommen?
- Welche Branchen werden von diesen besonders betroffen sein?
Programm
Wo Geld investiert und verdient wird - heute und in der Zukunft
Dr. Christian Jasperneite
Chief Investment Officer, M.M.Warburg & CO
Impulse aus der Wissenschaft
Prof. Dr. Hanjo Allinger
Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt internationaler Ökonomik an der TH Deggendorf, INWISO - Institut für empirische Wirtschafts- und Sozialforschung, München
Moderation
Vinzent Ellissen
Vorstand des Jungen Wirtschaftsbeirates Bayern
Ergebnisse
Präsentation
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Video
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Key Takeaways
1. Beschleunigte Disruption
Disruptionen passieren immer schneller und die Einschläge von Disruptionen auf Firmen und Gesellschaften werden heftiger.
2. Früherkennung als Erfolgsfaktor
Disruption frühzeitig richtig zu erkennen ist für den langfristigen Erfolg entscheidend. Gerade die frühzeitige Erkennung ist jedoch schwierig - viele Experten haben sich hier schon getäuscht.
3. Datengetriebene Identifikation
Disruptionen sollten datengetrieben aus einer Menge von Expertenmeinungen und nicht über die Meinung Einzelner identifiziert werden (“Schwarmintelligenz” vs. “Anmaßung von Wissen”).
Beispiel: Der “Disruptions-Score” bewertet unerwartete Veränderungen in den Prognosen von Bilanzkennzahlen, die kontinuierlich aus Analystenschätzungen für tausende Aktien herausgefiltert werden.
4. Zweischneidiges Schwert
Disruptionen sind oft zweischneidige Schwerter: auf einige Branchen haben sie positive Auswirkungen, während andere negativ betroffen sind.
5. Diversifikation als Vorteil
Viele 2nd und 3rd Tier disruptive Unternehmen sind aufgrund breiterer Diversifikation ggf. einigen wenigen 1st Tier Unternehmen langfristig überlegen. Sie bilden ggf. auch besser unseren heterogenen europäischen Binnenmarkt ab.
6. Venture Capital-Ausbau notwendig
Venture Capital in Deutschland sollte weiter ausgebaut werden, damit Unternehmen auch hier gute Wachstumsfinanzierungen erhalten, um zur Weltmarktstellung auszubauen. Heute finden Wachstumsfinanzierungen überwiegend nicht in Deutschland statt.
7. Deutschlandfonds als Lösung
Ein Deutschlandfonds, der mit Co-Finanzierungen unterstützt, ist wünschenswert. Damit kann unserer risikoaversen Kultur mehr Mut gegeben werden. Rein politisch getriebene Investitionsentscheidungen gilt es zu vermeiden.
8. Wissenschaftsbasierte Politik
Politische Entscheidungen sollten noch mehr wissenschaftlich untermauert und kontinuierlich, wenn möglich datengetrieben überprüft werden. Nicht die öffentliche Wahrnehmung, sondern die Wirkung sollte im Vordergrund stehen.
9. Exzellente Ausbildung
Exzellente Ausbildung ist zentraler Baustein um Disruption zu ermöglichen - sowohl in der Schule als auch der Spitzenbildung.
10. Deutschland auf Platz 15
Deutschland ist aktuell auf Platz 15 (Auswertung der Referenten) von 40 ausgewerteten Ländern - an einer Verbesserung sollten wir arbeiten. “iPhone Momente” lassen sich systematisch über die Identifikation und den Umgang mit Disruptionen reduzieren.
Warnung
Die Gefahr besteht, dass Deutschland den Zug auch in Zukunft öfter “von hinten sieht”.